Wie im Himmel

1. Mose 28, 12 – 19a

Nach einem Herzinfarkt kehrt Stardirigent Daniel Daréus in sein idyllisches nordschwedisches Heimatdorf zurück, wo er mit dem bunt zusammengewürfeltem Chor der kleinen Gemeinde zusammenarbeitet. Ein ganzer Mikrokosmos menschlicher Sorgen entfaltet sich vor ihm, und er ist überglücklich, als er erkennt, dass er mit Hilfe der Musik einen Weg in die Herzen der anderen findet. Das ist die Erfüllung seines Traums, mit dem er vor Jahrzehnten aus dieser Gegend aufgebrochen war. Manch einer kennt dieses Musik-Film-Drama, das einem mit Tränen in den Augen erschaudern lässt, wie mit unvermögenden Menschen, ein riesiges Konzerthaus in Resonanz versetzt wird.

Wir folgen heute einen Traum, der mehr Zukunft ist, als die Vergangenheit und Realität es zulässt.

1. Der große Traum

Jakob träumte von einer Leiter, die auf Erden stand, und mit der Spitze an den Himmel rührte, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott.

Träume haben mit unserem Leben zu tun. In der Regel sind wir in irgendeiner Form der Hauptdarsteller. Entweder verfolgen uns traumatische Erlebnisse, die im Schlaf zum Albtraum werden, oder wir feiern uns als Held und erschaffen eine große Zukunft. Als Kinder träumten wir schon davon, einmal Lokführer oder Arzt zu werden.

Träume und Visionen sind der stärkste Antrieb, der Menschen zum Handeln bringt, sagt Viktor Frankl.

Von einem Stardirigenten geträumt, finden die unterschiedlichsten Gestalten, zu einem musikalischen Einklang, der solche Resonanzen auslöst, dass es tausende Leben in Schwingung versetzt. Jakob träumt von einer Himmelsleiter voller Engel. Ein spektakulärer Film, der sich da mitten in der Nacht auf der grünen Wiese abspielt. Beileibe kein unterhaltsamer Spielfilm, sondern vielmehr eine Schöpfungsdoku.

In einem menschlichen Geist wird Gott lebendig, der sich auf majestätische Weise vorstellt. „Ich bin der Herr“, das ist der Schöpfer par excellence. Wo das ICH BIN ausgesprochen wird, durchdringen die beiden mächtigsten Worte das Universum. In keinen anderen Worten ist mehr Schöpfungskraft, als in ICH BIN. Mit ICH BIN hat Gottes Traum mit der Welt begonnen. ICH BIN, steht an der Spitze der Leiter, die die Erde berührt. ICH BIN der, der sich Himmel und Erde zusammenträumt. ICH BIN Vater deines Vaters und deines Großvaters. Generationen vor dir standen unter meiner Führung. ICH BIN jetzt der, der in diesem Traum mit dir deine Lebensgeschichte schreiben will. Weil ICH BIN, wird sich ab jetzt an dir mein Traum verwirklichen. Dieser Traum wird durch mein ICH BIN deine neue Realität. Dieser Traum bringt etwas Unwirkliches, etwas Undenkbares in die Welt.

Dieses ICH BIN…

2. Trifft auf unheiliges Land

Als nun Jakob aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist hier, und ich wusste es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.

Jakob war es nicht ganz geheuer, als er von diesem Traum erwachte. Dieses ICH BIN Gottes traf auf sein ICH BIN.

O Mann, was passiert den da gerade. Ich bin doch der Mann auf der Flucht. Ich bin der, der seinen Bruder Esau um den Segen betrogen habe und nun die Fliege machen muss. Ich bin ein Geächteter, ich bin von der Wut verfolgt und verlasse das Land. Ich bin der, der mit schlechtem Gewissen unterwegs ist und eher Ablehnung als Zuneigung erwartet. Ich bin einer, der seinen Vater beschissen und Gott gelinkt hat.

Jetzt schockiert mich Gott mit solch einem Auftritt. Da muss ich mir erst mal den Schlaf aus den Augen reiben. Gott stellt seine Leiter direkt auf verbrannte Erde. Erschrocken und irritiert geht er seinem Traum nach. Zig Himmelsboten erschaffen mir gerade ein neues ICH BIN. Sprosse um Sprosse steigt gerade die Gnade zu mir herab. Zu mir kommt das Licht der Welt. Es kommt der, der sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Dieser Traum wird für ihn zur Christus-Begegnung. Der Heilige verwandelt unheiliges Land. Davon kann man nur träumen.

Der Traum wird Wirklichkeit; Christus besucht mich. Wo sich Träume erfüllen, wird das Schlitzohr gesegnet. Da sind Träume keine Schäume, sondern bare Realität. Ich bin der, der schlagartig auf heiligem Land steht. Wo ich bin ist Haus Gottes, – Bethel. Durch Christus bin ich nicht mehr der, der ich vorher war. Mein Traum hat neue Tatsachen geschaffen. Träume sind die Vorboten des künftigen Lebens. Wer Gott im Traum begegnet, bekommt eine neue Beziehung zu sich selbst. Egal wie ärmlich mein ICH BIN aussieht, mit Christus, wird der Ort, auf dem ich stehe zur Pforte des Himmels. Wo unsere Gedanken Christus begegnen, wird der Boden unter unseren Füßen heilig.

3. Und schafft Göttliches

…das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst dich nach allen Himmelsrichtungen ausbreiten und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land.

Mit Träumen wird die Erde buchstäblich auf den Kopf gestellt. Gott wirkt im Bewussten, Alltäglichen, Sichtbaren, sowie im Unterbewussten, Unsichtbaren. Im Traum spielt sich etwas in unserer unterbewussten Gedankenwelt ab. Jakob sieht ein Bild, das sich mit göttlicher Intuition vermischt. Menschliche Gedanken, werden mit himmlischen Impulsen infiziert. Das sind die Zutaten, aus denen Berufungen entstehen. Es sind die heiligen Momente, wo zwischen Himmel und Erde eine Neuschöpfung geschieht. Es sind die atemberaubenden Stunden, die Geschichte schreiben. Ein Mensch folgt seinem Traum und tut ihn nicht als Spinnerei ab, und es entsteht heiliges Land.

Genau an dieser Stelle bleibt das meiste Land verbrannt. Wenn die Himmelsleiter vor uns steht, rotiert als erstes der Verstand. Sei doch vernünftig, das war nur ein Traum. In Wirklichkeit sieht doch die Sache ganz anders aus. Die Realität sagt: Mensch Kerl, du bist auf der Flucht und machst dir hier nur sonnige Vorstellungen. Das schlechte Gewissen sagt: So einfach lässt sich eine verratzte Biografie abschütteln. Wenn wir in uns hineinhören, dann folgen schon fast automatisch hunderttausend wenn’s und Abers, warum solche Gedanken nur heiße Luft sind. Wir sind im Laufe unseres Lebens immer routinierter geworden, solche Träume zu unterdrücken. Wir halten die Vergangenheit fest und verbauen damit die Zukunft. Doch der Segen auf Generationen hin, hat genau an dieser verrückten Stelle seine größte Verheißung.

Wir sind oft zu nüchtern und so real, dass wir dort, wo uns die andere Realität emotional und auf ungewohnte Weise berühren will, sie wegschieben. Die Himmelsleiter kommt als Fremdköper in unsere Welt und will unsere Zukunft erschaffen.

J.F. Kennedy sagte: Erschaffe deine Zukunft aus der Zukunft, nicht aus der Vergangenheit.

Genau darauf müssen wir uns wieder gefasst machen. Ein Traum ist keine Illusion, sondern die realste Wirklichkeit von Schöpfung. Folge deinen Träumen, denn sie kennen den Weg. Wie will sich der Segen unseres Lebens ausbreiten, wenn wir solche Träume nicht zulassen? Wo wir träumen, orientieren wir uns an einer Zukunft, die wir noch nicht kennen. Doch sie ist es, wodurch Gott seine Realität in unserem Leben schafft.

Lassen wir die Engel rauf und runtersteigen, dass sie unser Innerstes völlig neu programmieren. Wehren wir uns nicht, wenn uns Gott zu einem einzigartigen, weltweiten Segen beruft. Damit kommt jetzt schon Himmel auf Erden.

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