2.Korinther 9,6-8
In der Schule lernten wir stolz, mathematische Wahrheiten, wie den Satz des Herrn Pythagoras. Katheten und Hypotenuse in einem rechtwinkligen Dreieck stehen in einer ausgeglichenen Beziehung zueinander. Die am rechten Winkel liegenden Seitenlängen im Quadrat zusammengezählt, haben den gleichen Flächeninhalt, wie die Fläche der gegenüberliegenden Seite. Ein in Stein gemeißeltes Gesetz. Herrlich!
Im späteren Leben lernten wir die gehobene Finanzmathematik: Wer mehr ausgibt als er hat, sieht rot, oder irgendwann sogar den Gerichtvollzieher. Mathematik hat klare Gesetze. Haben sind gleich Einnahmen, Soll sind gleich Ausgaben. Wer ausgeben will muss im Plus stehen oder braucht einen Kredit. Wer mehr ausgibt als er hat, bekommt bald ein neues Zuhause: Unter der Brücke 5.
An diesem Gott-Vater-Dank-Fest wollen wir den intergalaktischen Dreisprung üben.
1. Weggeben = Überfluss
Er wird euch alles schenken, was ihr braucht, ja mehr als das. Ihr werdet nicht nur selbst genug haben, sondern anderen von eurem Überfluss weitergeben können.
Gott kennt den intergalaktischen Dreisprung. Er gibt sich hin und die Schöpfung läuft über. Das heißt: Full Service für über 7,5 Mrd. Menschen auf der Erde. Unser Planet ist prall gefüllt mit einem Willen zum Schenken. Da sind Schätze vorhanden, die eine ganze Weltbevölkerung nicht verbrauchen kann. Überflusses, und Reichtum für Alle. Alles trägt die Spuren von Verschwendung.
Der arbeitende Mensch steht in seinem Weinberg staunt über jede gesunde Traube. Es ist doch nicht selbstverständlich, dass die Fässer voll sind. Bei allem Mühen, das wir investiert haben, bleibt der Ertrag ein Geschenk. Welch ein Wunder ist jede Geburt. Solch ein kleines Menschenkind bringt den gottlosesten Atheisten in Verzückung. Nur der Narzisst käme auf den Gedanken zu sagen, das habe ich doch klasse gemacht. Bei allem was der Mensch schafft, offenbart sich etwas viel Größeres, das da wirkt. Auf allen Früchten und Lebensmitteln müsste eigentlich der Hinweis stehen: “Kann Spuren eines großartigen Machers enthalten.“ Oder „Achtung, das ist eine fromme Banane.“ In allem Arbeiten und Mühen ist mehr Gott drin, als draufsteht.
Auf geheimnisvolle Weise sind die Abläufe der Natur und der Schaffenskraft der Menschen, Ausdruck von Gottes Wirken. Das was wir haben und verbrauchen, haben wir, weil es in uns hineininvestiert wurde. Wir leben in einem natürlichen Kreislauf von empfangen und tun. Voigt sagt: „Nichts, was wir tun, entsteht aus dem Nichts; alles ist ein Aufnehmen von dem, was Gott hineingelegt hat.“ Am Erntedank müssen wir mit Überfluss rechnen, mit dem, dass mehr rauskommt, als wir reinstecken.
2. Wenig = Nichts
Ich bin davon überzeugt: Wer wenig sät, der wird auch wenig ernten.
Mangeldenken bäckt kleine Brötchen. Kleine Ernte ist die Frucht von kleinem Denken. Wo Armut und Reichtum aufeinanderprallen, hat die Menschheit ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Wir könnten schnell die Kapitalisten für das Elend der Welt verantwortlich machen, die raffgierig alles an sich ziehen, doch die Problematik ist vielschichtig. Viele können nicht mit Überfluss umgehen.
Eine Studie besagt, wenn das gesamte Vermögen der Welt auf alle Menschen aufgeteilt würde, und jeder 5000,- erhielt, würden gleich nach ein paar Tagen wieder Unterschiede auftreten. Nach einem Monat hätten einige bereits wesentlich mehr und andere ziemlich wenig. Nach ca. einem Jahr wären die Verhältnisse wieder wie am Anfang.
Wenig säen ist wenig Vertrauen an das, was aus dem Leben zufließt. Wenig säen geschieht aus Angst, die Witterung könnte nicht passen. Wenig säen ist ein Festhalten an dem was ich habe, um das nicht auch noch hergeben zu müssen. Wenig säen, kommt aus einem armen Herzen, das ein armes Leben schafft. Wir bleiben bei dem was wir haben und bringen es recht und schlecht über die Runden. So rechnen Sorgen, nicht aber die Hoffnung. Wir können an einem Geist, der nur auf Sicherheiten pokert, zugrunde gehen.
Säen ist die totale Hingabe, ist das mit Leidenschaft austeilen für Neues, da kann nur reiche Frucht entstehen, wenn nicht zugehalten wird. Wer eine Kartoffel in den Boden steckt, braucht sich nicht wundern, wenn der restliche Acker voll Unkraut ist, wo Gott eigentlich eine satte Ernte hineinlegen wollte. Hingabe riskiert sich selbst und rechnet in der Ungewissheit, dass die Fässer überlaufen. Wir würden uns selbst betrügen, wenn wir das zurückhalten, was Gott vermehren will. Mit der Rechenart der Vorsicht und der Bedenken, erschaffen wir unsere eigene Armut.
3. Verschwendung = Vermehrung
wer aber viel sät, der wird auch viel ernten. So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt.
Nicht haben, sondern Geben schafft Leben. Wo Gott sät, fliegen Millionen Fallschirme von Pusteblumen im Frühjahr durch die Luft. 50 Millionen Samenzellen stehen für ein Baby am Start. Jesus Christus gießt einen Geist aus, im dem die Informationen der ganzen Schöpfung in uns verankert. Jesus schließt aller Welt die unendliche, himmlische Schatzkammer auf. Mit diesem Kapital dürfen wir wuchern.
Wir dürfen uns als Saatgut; für eine große Ernte betrachten. Wir selbst sind das Geschenk für die Erde, um sie mit Segen zu überfluten. Mit meiner Totalhingabe, mit meinem mich selbst loslassen, beschenkt Gott diese Welt. Erntedank ist Dankbarkeit über dem, dass alles da ist, um es zu verschwenden.
Wenn Überfluss nicht fließt, entsteht Minus. Wo wir aus der Angst, wir hätten selbst zu knapsen uns zurückhalten, halten wir auch den sich verschwendenden Christus zurück, der die Welt segnen will. Wo wir auf das schauen, was wir haben und leisten können, rechnen wir nur mit dem kleinen Einmaleins. Doch Erntedank lädt uns zu einer Verschwendungs-Rechenart ein. Wir säen ein Saatgut, aus dem viel mehr rauskommt, als wir von uns selbst wahrnehmen.
Marianne Williamson beschreibt traumhaft dieses reichlich säen:
„Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen, nützt der Welt nicht. Es zeugt nicht von Erleuchtung, dich zurückzunehmen, nur damit sich andere um dich herum nicht verunsichert fühlen. Wir alle werden ermutigt, wie Kinder zu strahlen. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in unserer Saat liegt, auf die Welt zu bringen. Sie ist nicht nur in einigen, sie ist in jedem. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die anderen.“
Dieser intergalaktische Dreisprung will uns zur glaubensvollen Hingabe einladen. Gott-Vater-Dank will uns inspirieren, selbst die größte Gabe für diese Welt zu sein.