Riskiere deine Angst

Br. Theophilos – 30.04.23 – Text: Joh. 16, 20-22

Die Kühe grasen auf der Weide und fressen frisches Grün. Ihr Revier ist mit einem geladenen Elektrozaun abgesteckt. Sie haben gelernt, wenn sie ihn berühren funkts. Obwohl riesige Ländereien um sie herum bis zur Unendlichkeit reichen, bleibt eine fette Kuh vor einem dünnen Draht stehen. Sie findet sich mit ihrer grünen Wiese ab, bis der Schlächter kommt. Dumm gezögert.

1. Wenn´s dich schüttelt…

Ihr werdet weinen und klagen, ihr werdet traurig sein,

Wie viele bedauern, zeitlebens von den vielen Alltäglichkeiten überrollt worden zu sein?

Da sind so viele anklagende Herzen, die sich an die Brust schlagen und sagen: Hätte ich öfters ein offenes Ohr für die Menschen gehabt, die mich gebraucht haben. Wir alle kennen, wie uns die täglichen Herausforderungen unter Druck setzten. Da ist nicht mehr viel Spielraum, wenn die Regierung ein neues Energiekonzept beschließt. Es ist zum Weinen, wenn junge Leute ihren Master gemacht haben, keine Anstellung finden und sich als Servicekraft ihren Lebensunterhalt verdienen.

Ja, und es ist schmerzhaft, wenn wir als Bruderschaft an einen grandiosen Auftrag gestellt sind, und bis zum Umfallen für unser Überlegen kämpfen. Lieber Gott, warum tust du uns das an? Siehst du nicht, dass wir auf dem letzten Loch pfeifen? Wir weinen und klagen.

Wir sind traurig über dem, was uns anvertraut ist und wir nicht ausschöpfen können.

Ständig stehen wir an den Grenzen, zu wenige zu sein, von staatlichen Auflagen unter Druck zu stehen und körperliche Gebrechen zu spüren. Wir haben Angst, wie es weitergeht.

Genau das kennt Jesus und zeigt den Weg.

2. …geh´ durch den Schmerz

Wenn eine Frau aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.

Der Elektrozaun und der Stromschlag gehören zum Leben. Wir kommen an die Grenze, bei der es funkt.  Jesus sagt: In der Welt habt ihr Angst, aber…

Die Angst gehört dazu. Wer will schon Schmerz. Auch Jesus bittet in seiner schwersten Stunde: Wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch er hat den Kelch getrunken. Die Frau hat die Angst vor der Geburt durchlitten.

Wir werden immer mit der Grenze konfrontiert, an der es wehtut. Wenn wir das unendliche Dahinter erleben wollen, kommen wir am Schmerz nicht vorbei. Es muss uns an der elektrischen Ladung durchschütteln, um dieses kostbare Christus-Leben zu erfahren.

Die umfassende Gotteskindschaft, die in uns geboren werden will, muss unsere irdischen Konzepte elektrisieren und durchbrechen. Der abgesteckte Rahmen, den uns das menschliche Denke setzt, will aufgelöst und erlöst werden. Unsere bisherigen Vorstellungen von Reich Gottes loszulassen, tut weh.

Die Angst ist der Preis für die Neugeburt. Das Eigentliche des Lebens liegt hinter deiner und meiner Angst.

Schaue dir deine größte Angst an, dann spürst du, dass darin etwas Neues geboren werden will. Deine Angst, dein Schmerz sind die Vorboten deiner Auferstehung. Jesus ging durch das finsterste Tal. An ihm sehen wir, dass dem eine unfassbare Gottesoffenbarung folgt.

Daher gehe durch den Schmerz…

3. …und feiere deine Geburt

…ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

An der Angst zurückzuschrecken, hält in der Begrenzung, doch nur einen Schritt weitergehen öffnet den Himmel. „…ich will euch wiedersehen“, ist der Willkommensgruß Jesu, für die, die den einen Schritt gewagt haben und ihm gefolgt sind. Es ist dieser eine Schritt für die Geburt des Gottesreiches.

Die Angst ist das Stoppschild, die uns warnt vor dem unbekannten Land, das wir nun betreten. Wo Christus die Welt überwunden hat, hat er die Angst überschritten, die ihn in der Welt halten wollte. Mit diesem einen Schritt fängt die Christus Geburt in uns an.

Du durchbrichst für alle Zeiten die menschliche Norm, die dir sagen will, was geht und was nicht geht. Hier beginnt die Gottesgegenwart in dir. Das ist der Raum, in dem alles möglich ist, in dem Berge versetzt werden. Es ist der Raum der Glückseligkeit, dem Jesus alles verheißen hat. Glückselig sind Menschen, die Hunger und Durst haben nach dem Reich Gottes, sie sollen satt werden.

Hier wird die Freude zur größten Antriebskraft, die uns durch alle Widrigkeiten zieht. Da ist der Jubel über die Geburt, wo Christus in Menschen geboren wurde. Das Feuer, das dann zu brodeln beginnt, kann von keiner Angst der Welt aufgehalten werden.

Wo wir in unserer Angst in die Genickstarre fallen, werden wir weiterhin unter den Lasten und Schmerzen und durchquälen. Wir trösten uns mit Sätzen wie: Das Leben ist kein Ponyhof, ohne zu ahnen, dass in der durchlebten Verzweiflung, sich der Himmel verfärbt.

Wir sind eingeladen, unsere Angst zu lieben und dennoch einen Schritt weiterzugehen. Dann kommt die Freude, die niemand nehmen kann.

Amen

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