Spot on

Sonntag, den 21.07.24
Eine meditative Betrachtung

Epheser 5, 8b -14

Durch den Herrn seid ihr im Licht. Darum lebt nun auch wie Kinder des Lichts!

Ein solches Leben führt zu aufrichtiger Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.

Prüft in allem, was ihr tut, ob es Gott gefällt.

Lasst euch auf keine finsteren Machenschaften ein, die keine gute Frucht hervorbringen; im Gegenteil: helft sie aufzudecken.

Denn was manche im Verborgenen treiben, ist so abscheulich, dass man nicht einmal davon reden soll.

Doch wenn das Licht Gottes auf diese Dinge fällt, werden sie erst richtig sichtbar.

Was Gott ans Licht bringt, wird hell. Deshalb heißt es auch: „Erwache aus deinem Schlaf! Erhebe dich von den Toten! Und Christus wird dein Licht sein.“

Spot on!

Da steht er wieder, der Alte – im plötzlich aufflammenden Scheinwerferlicht – plötzlich können ihn alle sehen, den Vater, der am Tor auf den heimkommenden Sohn wartet  – vorher nur ahnbar im dunklen Theater bei der Uraufführung unseres Verkündigungsspiels „Warten“.

Licht – es erhellt unsere Wege

Licht – es offenbart unsere Taten

Licht – es überstrahlt unsere Sehnsucht

Licht – es beleuchtet unsere Wünsche

Licht – Sinnbild alles Guten, das Gott in dieser Welt zum Leuchten bringen will.

Licht – Bote der Gerechtigkeit, die Gott auf dieser Erde wirken lassen will.

Licht – Anspruch seiner Wahrheit, die im Kampf steht gegen alle Lüge, Falschheit und Verdrehung.

1. Gottes Licht auf uns

Es zeigt die Schönheit und offenbart die Abscheulichkeit

Es zeigt die Güte und offenbart die Bosheit.

Es schreckt nicht zurück vor Schuld und Schmutz.

Es läßt sich nicht betören von Schminke und Fassaden.

Es durchdringt die Vorhänge unserer Selbstdarstellung vor unserer Angst, zu kurz zu kommen.

Es scheint über Tausenden von Toten, Gequälten und Entrechteten,  über deren Schicksal man so gerne der Mantel des Vergessens breiten würde.

Es scheint  

über Mutlosigkeit und Hoffnung

über Angst und Glaube

über Schuld und Vergebung

Es scheint über uns mit allem was wir tun und mit allem, was wir lassen.

Es scheint über uns als Schimmer  der Barmherzigkeit und Feuer der Gerechtigkeit.

Licht – es will zur Wahrheit rufen und zum Guten, zu dem, was wirklich richtig ist.

2. Gottes Licht durch uns

Die Wahrheit sagen, wo der Irrtum herrscht

Liebe üben, wo man sich haßt

Verzeihen, wo man sich beleidigt

Verbinden, wo Streit ist

Freude bringen, wo der Kummer wohnt

In seinem Gebet ruft der Heilige Franziskus vor Jahrhunderten auf, das Licht der Güte Gottes durch gelebtes Leben in diese Welt scheinen zu lassen.

Ihn nicht liegen zu lassen, den Überfallenen am Wegesrand.

Nicht vorbeizugehen an der Traurigkeit des Menschen, der neben mir arbeitet.

Nicht zuzusehen bei Übervorteilung und Ausbeutung.

Dem unbequemen Nächsten aus der Patsche helfen.

Dem einsamen Nachbarn ein offenes Ohr leihen

Aufstehen, wo der Schwächere und Andersdenkende  verlacht und gedemütigt wird.

Nicht zuerst danach streben, was mir selber dient, wenn es dem anderen schadet.

Wir wollen es gern, das Gute und das Helle, doch wir kriegen es so selten hin – nicht aus uns selber, nicht von uns selber, nicht kraft unserer eigenen Größe.

Und wir müssen es auch gar nicht selber schaffen.

3.  Gottes Licht in uns

„Und Christus wird dein Licht sein“

Das Licht, das die Frucht der Liebe in uns zur Reife bringt.

Das Licht, das die Kerkermauern unserer Selbstsucht aufbricht und uns die Freiheit zur Hingabe schenkt.

Das Licht, das unsere Ängste zur  Zuversicht wendet.

Das Licht, das unsere Enttäuschung in Lebensmut verwandelt.

Das Licht der Welt will in uns strahlen, auf und in die Schatten und Abgründe unserer Zeit.

Spot on – lassen wir ihn in uns leuchten, den Scheinwerfer des lebendigen Gottes, damit die Welt den Vater sehen kann, der uns dazu erschaffen hat, in seinem Licht zu leben. Amen. 

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