Weil er der Erste ist

Eine meditative Betrachtung
Sonntag, 08.09.2024

Matthäus 6, 25-34

Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung.

Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?

Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.

Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie können weder spinnen noch weben.

Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine dieser Blumen.

Wenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt, morgen aber schon verbrannt wird, wie könnte er euch dann vergessen? Vertraut ihr Gott so wenig?

Zerbrecht euch also nicht mehr den Kopf mit Fragen wie: ‚Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‘

Mit solchen Dingen beschäftigen sich nur Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.

Sorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, und lebt nach Gottes Willen! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.

 Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat.“

Weil er der Erste ist

eine meditative Betrachtung

America first
Deutschland, Deutschland über alles
Jedem das Seine, mir das meiste!

Die Sorge um das tägliche Brot
die Angst um die eigene Unversehrtheit
der Kampf um sich selber:

selber haben
selber machen
selber sein

der Größte
der Reichste
der Beste

schön und gesund
wohlhabend und mächtig
perfekt und unbesiegbar

Fern von der Realität
ein Leben ohne Kleiderschrank – wie die Lilie auf dem Feld?

Fern von der Realität
ein Dasein ohne Vorratskammer und Gefriertruhe
– wie der Piepmatz auf dem Baum?

Sorget nicht – das heißt: setzt es nicht an erste Stelle.

Gott weiß, daß Ihr Nahrung braucht
Gott weiß, daß Ihr Kleidung braucht

Aber:
Ihr braucht nicht der sein, der alles geben kann.
Ihr braucht nicht der sein, der sich um alles kümmert.
Ihr müßt nicht der Dreh- und Angelpunkt der Welt sein.

Ihr könnt sie nicht aufhalten, die Kriege und Krisen.

Ihr schafft es nicht, sie zu verhindern,
die Schicksalsschläge und Naturkatastrophen.

Ihr könnt Wohlstand und Glück nicht garantieren.

Ihr braucht sie nicht zu spielen, die Rolle Gottes in der Welt.

Da ist einer da, der vor uns war – der, der der Erste ist!

Er nimmt sie uns ab – unsere Sorge um uns selber,
weil er – nicht wir selbst – unser Schöpfer und Erhalter ist.

Er kennt sie, unsere Angst vor dem Unbekannten, Unregierbaren, Nicht-Kalkulierbaren, und er ist da, wenn der Boden unserer selbstgeschaffenen Sicherheiten unter uns zu schwanken beginnt.

Er hält uns fest, wenn wir durch Wasser oder Feuer müssen.

Er ist auch da, wenn wir am letzten Tag unseres Lebens vor der Pforte unserer Endlichkeit stehen.

Er gibt nicht immer alles, was wir wünschen.
Er tut nicht immer alles, worum wir bitten.
Er nimmt nicht immer gleich weg, was uns quält.

Aber: Er sorgt für uns – weil er der Erste ist.

Er kann sie geben, all die Dinge, die uns so unverzichtbar wichtig scheinen.

Und: Er hat noch mehr für uns, das kein anderer geben oder machen kann.

„Wer Gott sorgen läßt, ist unverwundbar.“ sagt der Theologe Voigt.

Gott ist mein Vater

auch wenn mein Haus einstürzt
auch wenn ich leiden muß und weine
auch wenn die Stunde des Todes kommt

schreibt Carlo Caretto

Es ist der Gott, der einem Martin Luther die Kraft gab, sein Leben für den Glauben auf`s Spiel zu setzen

Es ist der Gott, der einem Dietrich Bonhoeffer die Kraft gab, gegen Diktatur und Gewaltherrschaft aufzustehen.

Es ist der Gott der einer Mutter Theresa die Kraft gab, den Ärmsten dieser Welt zu helfen.

Es ist der Gott, der Dir die Kraft geben will, an Deinem Platz seinen Willen zu tun.

Es ist der Gott, der Nahrung und Kleidung, Segen und Glück für Dein Leben dazuverheißt.

Lassen wir ihn sorgen für unser Leben, weil er der Erste ist. Je wichtiger uns Gott ist, desto mehr empfangen wir von ihm. (Voigt). Amen.

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