Meditative Betrachtung
Sonntag, 29.09.2024
1. Petrus 4, 7-11
Bald wird das Ende dieser Welt kommen. Deshalb seid wachsam und nüchtern, werdet nicht müde zu beten.
Vor allem aber lasst nicht nach, einander zu lieben, denn Liebe sieht über Fehler hinweg. Seid gastfreundlich und klagt nicht über die vermehrte Arbeit.
Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat. Wenn ihr die vielen Gaben Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein.
Bist du dazu berufen, vor der Gemeinde zu reden, dann soll Gott durch dich sprechen.
Hat jemand in der Gemeinde die Aufgabe übernommen, anderen Menschen zu helfen, dann arbeite er in der Kraft, die Gott ihm gibt.
So ehren wir Gott mit allem, was wir sind und haben. Jesus Christus hat uns dies ermöglicht.
Gott gehört alle Ehre und alle Macht für immer und ewig. Amen.
Soli Deo Gloria
vor dem Weltuntergang
eine meditative Betrachtung
Zeitende – Weltende – Lebensende
Firmenpleite – Kirchenaustritte – Bankencrash
Naturkatastrophe – Krieg – Krankheit
Alles wird zerbrechen, was heil war
Alls wird wanken, was Halt gab.
Alles wird sich auflösen, was Sicherheit garantierte.
Lohnt es sich da noch, Neues zu wagen?
Lohnt es sich da noch, Kraft zu investieren?
Lohnt es sich noch, Gottesdienst zu feiern, wenn keiner mehr hingeht?
Bringt`s das noch mit gemeinsamem Leben, wenn keiner mehr mitmacht?
Wozu noch bauen, wenn morgen eh alles zusammenfällt?
Wozu noch arbeiten, wenn die Vernichtung vor der Tür steht?
Wozu noch beten, wenn Hoffnung keine Perspektive mehr hat?
Da ist doch Däumchen-Drehen viel eher angesagt als Apfelbäumchen pflanzen!
„Gott ehren mit allem, was wir sind und haben“ – gerade dann, wenn es eigentlich gar keine Aussicht auf Erfolg, auf Anerkennung und Ruhm, auf Erfüllung und Begeisterung mehr gibt – Petrus ruft dazu die Gemeinde damals auf – und uns heute!
Wir sollen
1.Beten
2.Lieben
3.Dienen
1. Beten
Bald wird das Ende dieser Welt kommen. Deshalb seid wachsam und nüchtern, werdet nicht müde zu beten.
Gebet „Herzensgespräch mit Gott“ (G.Büchner)
Gerade dann, wenn alles sich auflöst
Gerade dann, wenn alles wankt
Gerade dann, wenn alles zerbricht,
will Gott, der Herr und Freund unseres Lebens, daß wir ihn suchen.
Indem wir Ihm Ehre geben durch unseren Lobpreis
Indem wir Ihm Anteil geben an unseren Sorgen.
Indem wir Ihn einlassen in unser Leben – ihn, „der unter allen Umständen unsere Zukunft ist“ (Voigt)
„Gott steht da, wohin unsere Gedanken, Vorhaben, Fähigkeiten und unsere Macht nicht hinreichen“ sagt Gottfried Voigt.
Er will uns halten.
Er will uns trösten.
Er will uns tragen.
Er will uns helfen.
Deshalb:
Betet – statt zu verzweifeln
Betet – statt zu resignieren
Betet – statt zu verzagen
Betet zu IHM am Ende der Zeit.
2. Lieben
Vor allem aber lasst nicht nach, einander zu lieben, denn Liebe sieht über Fehler hinweg. Seid gastfreundlich und klagt nicht über die vermehrte Arbeit.
nicht aufrechnen und anprangern
nicht tadeln und richten
nicht die Fehler der anderen für die Darstellung der eigenen Größe verwenden
Liebe – sie deckt die Schuld der anderen zu
Liebe – sie fragt nach der Not des Menschen neben mir.
Liebe – sie sucht nach dem, was wohltut und lindert, was erfreut und was beglückt.
Liebe –
sie fragt nicht nach den Kosten
Sie rechnet nicht nach Sekunden und Minuten.
Sie prüft nicht den Profit.
Liebe – allein Gott zur Ehre und allein aus seiner Kraft, auch in der letzten Stunde vor dem Untergang der Welt.
3. Dienen
Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat. Wenn ihr die vielen Gaben Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein.
Dienen – Dasein für andere
Mit dem, was ich habe.
Mit dem, was ich kann.
Mit dem, was ich bin.
Mit dem, was Gott mir schenken will.
„Singe, wem Gesang gegeben“ – „die Gemeinde soll dabei nicht zum Tummelplatz von Geltungsbedürfnissen werden, sondern jeder soll Gottes Gaben nach besten Kräften und mit ganzem Herzen zu SEINER Ehre einsetzen“ (Voigt)
ob Du auf der Kanzel stehst oder den Nachttopf leerst
ob Du Tränen trocknest oder Regale abstaubst
ob Du Orgel spielst oder die Suppe kochst
ob Du Arien singst oder dem Sterbenden die Hände hältst.
Auch wenn es nur noch zwei sind, die beten
auch wenn es nur noch zwei sind, die lieben.
auch wenn es nur noch zwei sind, die dienen.
auch wenn es nur noch zwei sind, die in seinem Namen versammelt sind
Soli Deo Gloria
Allein Gott zur Ehre
am Ende der Zeit.
Amen.