Sonntag, den 05.01.25
1. Joh. 5, 11-13
Gott aber hat ganz eindeutig bezeugt, dass er uns das ewige Leben schenkt, und zwar nur durch seinen Sohn.
Wer also dem Sohn vertraut, der hat das Leben; wer aber dem Sohn nicht vertraut, der hat auch das Leben nicht.
Ich weiß, dass ihr an den Sohn Gottes glaubt. Mein Brief sollte euch noch einmal versichern, dass ihr das ewige Leben habt.
Christus –
Schlüssel zur Unsterblichkeit
Eine meditative Betrachtung
Ewig leben
immer sein
ohne Grenze
ohne Ende
Wunschtraum des Menschen von Anbeginn der Zeit.
Daß mit dem Tod alles aus ist.
Daß wir nur dieses eine, kurze Leben haben.
Daß nichts mehr kommt, wenn der letzte Atemzug getan ist
Daß es mehr gibt hinter dem, was wir sehen, schmecken und fühlen können – mit der Frage danach haben sich Philosophen, Gurus und Scharlatane über die Jahrhunderte hinweg beschäftigt.
Schon die ersten Menschen haben vom Baum der Erkenntnis gegessen, weil sie sein wollten wie Gott.
Magier und Druiden brauen Tränke und mischen Drogen, ersinnen Zaubersprüche und Riten, um Zugang zu einer anderen Welt zu finden.
Gelehrte und Wissenschaftler fliegen ins All und erforschen Planeten auf der Suche nach einer ewigen Welt.
Unsterblich sein – ewig leben – sein wie Gott – das Streben danach kennt viele verschiedene Gesichter.
Zur Zeit der ersten Christen gibt es welche, die meinen, das Leben aus sich selbst zu haben.
Zur Zeit der ersten Christen gibt es welche, die meinen, daß Jesus nicht Gottes Sohn ist.
Zur Zeit der ersten Christen gibt es welche, die meinen, Erlösung sei nicht nötig.
Zur Zeit der ersten Christen gibt es welche, die meinen, daß es keine Sünde gibt.
Sie proklamieren ein Leben jenseits der Gebote Gottes.
Sie proklamieren ein Leben jenseits der Liebe Gottes.
Sie proklamieren ein Leben jenseits des Glaubens an einen, der größer ist als sie.
Weil sie das Gute aus sich selber nicht vermögen, erklären sie, daß es kein gut und böse gibt.
Weil sie nicht um Vergebung bitten können, verneinen sie die Existenz der Schuld.
Weil sie nicht mit Grenzen leben wollen, unterwerfen sie sich der Anarchie ihrer eigenen Begierden.
Gott aber hat ganz eindeutig bezeugt, dass er uns das ewige Leben schenkt, und zwar nur durch seinen Sohn.
Johannes setzt sich in seinem Brief auseinander mit der Lehre der Gnostiker, die im Widerspruch steht zur Botschaft des Christus.
Seine Botschaft ist klar und eindeutig:
Vor uns war einer, der uns geschaffen hat.
Vor uns war einer, der Anspruch hat auf unser Leben.
Vor uns war einer, der seinen Sohn gesandt hat, um uns Anteil zu geben an seiner Unsterblichkeit.
Er will hineinstrahlen aus seiner Zukunft in unsere Zeit.
Er will hineinwirken mit seiner Liebe in unseren Eigennutz.
Er will hineinfließen mit seinem Leben in unseren Tod.
Nur in ihm findet sie Antwort, unsere Frage nach Wahrheit.
Nur in ihm findet sie Erfüllung, unsere Sehnsucht nach Liebe.
Nur in ihm findet es Ruhe, unser unstetes Herz auf der Suche nach Unsterblickeit.
Der ewige Gott will uns in Christus, seinem Sohn, erlösen vom zeitlichen Zwang des Haben-Müssens.
Der ewige Gott will uns in Christus, seinem Sohn, erlösen vom zeitlichen Zwang des Scheinen-Müssens.
Der ewige Gott will uns in Christus, seinem Sohn, befreien von unserer zeitlichen Angst vor dem Sterben-Müssen.
Wo wir unsere Schuld in seine Hände legen, beginnt Erlösung.
Wo wir unsere Zeit in seine Hände legen, beginnt Ewigkeit.
Wo wir unser Leben in seine Hände legen, beginnt Unsterblichkeit.
In Christus, seinem Sohn kommt Gott über die Grenze der Unvergänglickeit in unsere Endlichkeit.
Sein Wort zeigt uns den Weg.
In Brot und Wein öffnet er uns die Tür.
Unsterblichkeit – der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Christus gibt uns Anteil an dem Leben, das kein Ende kennt. Allein in ihm ist der Zugang zur Ewigkeit. Amen.