Die letzten Worte großer Menschen haben in der Geschichte ein besonderes Gewicht.
„Mose sprach: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge. Denn es ist nicht eine Leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.“
5.Mose 32, 46.47
Was Mose hochbetagt bezeugt, ist sein Vermächtnis an das Gottesvolk. Sein Lebenswerk war, dem Wort den Weg zu bereiten. Er hat bereits in seiner vierzigjährigen Führungsrolle durch die Wüste, Christuswege gebahnt. Wege des Lebens, waren Vertrauenswege an den lebendigen Gott. Wer dem Wort nicht glaubte, hatte existenzielle Probleme alleine in der Wüste durchzukommen. Es war ein vierzigjähriges Drama zwischen Höhen und Tiefen, Hunger und Durst, Gehorsam und Ungehorsam, bei dem das Wort nicht nur einen von vielen Wegen durch die Wüste aufzeigte, sondern den Einzigen. Als Mose die Gebote empfing, wurde das Wort in Stein gemeißelt. Das Wort erhielt unter Mose eine lebensbestimmende Macht. Daran war das Durchkommen in Extrem-Situationen geknüpft. Das Wort bahnte in Wüstenwege geschichtsträchtige Heilswege. Ohne das Wort wäre die Geschichte des Gottesvolkes in der Wüste versandet. Daher legt Mose am Ende seines Lebens, dieses Vermächtnis jedem ans Herz. „Das einzige, was euch überdauern lässt, ist Christus den Weg zu bereiten. Das Wort ist euer Leben.“
Das ist bis heute so geblieben. Auch wenn wir modernen Menschen von Wissen und Worten überhäuft werden, und viele für sich den Anspruch erheben Lebensworte zu vermitteln, kommt in den existenziellen Krisen, der eigentliche Lebensimpuls nicht aus Menschenworten. Selbst in einer Bruderschaft, in der man eng mit Gleichgesinnten lebt und anscheinend von einer Gemeinschaft getragen ist, kommt die einzige Perspektive aus dem Wort. Wo das Wort an Bedeutung verliert, schwindet die Hoffnung und steigern sich die Sorgen. Wo Menschen ihre Berufung verlassen, hat das Wort seine prägende Kraft verloren. Im Umgang mit dem Wort, steht und fällt eine Gemeinschaft und die Kirche. Ich kann für mich nur bezeugen; durch das intensive Beschäftigen mit dem Wort, ist in mit etwas lebendig geworden, mitten in allen Spannungen eine unverschämte Hoffnung zu haben. Das Wort stärkt die Kraft, gegen alle widrigen Umstände anzuglauben.
Was würde uns sonst den Mut geben, auf Wüstenwegen Hoffnung zu entwickeln?