Vom Heiligen Geist überfallen lassen

Weh denen, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden!
Jes. 10, 1+2

In der Krise, zeigt sich der wahre Charakter, heißt ein altes Wort. Und wenn wir uns selbst beobachten, entdecken wir, dass dort, wo wir unter Druck kommen, schnell kein Gesetz mehr gilt. Wenn uns Vorwürfe treffen, ziehen wir alle Register, um unsere eigene Haut zu retten. Da triumphiert die Selbstgerechtigkeit, die in Gegenwehr andere aburteilt. Wenn es uns ans Leder geht, brüllt in uns der Löwe und wir vergessen alles um uns herum. Wie leicht geht uns ein Urteil über andere von den Lippen, die sie dann im schlechten Licht erscheinen lassen. In frommen Kreisen kann das mitunter sehr vornehm geschehen, wie man engagierte Leute, die etwas bewegen, sehr fein ins Messer laufen lässt. Unrechtes Urteil kommt aus einem reduzierten Geist, des allzu Menschlichen.

Paulus appelliert an eine Sinneswandlung: Stellt euch nicht der Welt gleich, sondern lasst euren Geist vom Willen Gottes bewegen. Der Charakter, der in der Krise ausbricht, soll erneuert werden. Er will in Herz und Verstand von ihrer Grundeinstellung verändern. Eine selbstbezogene Gesinnung soll ausgeweitet werden. Die Angst zu kurz zu kommen, die dem anderen schadet, soll in einem tiefen Gottvertrauen Ruhe finden. Die Krise will uns knacken für den Willen Gottes. In unserer Unvollkommenheit, will Vollkommenheit durchbrechen. Dort wo es im Kopf eng wird und wir anfangen auszuschlagen, will eine Geisteswende stattfinden. In unserem Unrecht, will sich göttliche Liebe manifestieren. Eine verkrampfte Situation, sucht den offenen, bereiten Geist, der sich vom Heiligen Geist überfallen lässt. Solch ein erneuerter Sinn schlägt dann für die Elenden.

Sind wir bereit, in kritischer Situation nach dem Willen Gottes zu fragen?

Gott segne dich.

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