Hallo, ihr lieben IM UNANGENEHMEN GLÜCKSELIG BEREICHERTEN,
Ich will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.
Ps 55,17
Michelle, eine vornehme ältere Dame in schwarzem Kleid mit Blumenornamenten setzt sich vorgestern zu mir auf die Terrasse unseres Gästehauses. Seit einem Monat ist sie aus ihrer Heimat in der Ukraine geflüchtet und ist bei uns im Haus Geborgenheit untergebracht. Beim leuchtend orangenen Sonnenuntergang sitzen wir vor meinem Handy, das unser Gespräch übersetzt und sie erzählt ihre bewegende Geschichte. „Ich bin so dankbar, dass ich hier sein darf. Es gefällt mir so gut, dass ich nicht mehr weg gehen möchte.
Ich weiß, dass ich auch diesem schönen Platz wieder verlassen muss und kann nicht sagen, ob ich je meine Heimat wieder sehen werde, doch jeder Tag ist für mich ein Geschenk.
Gott meint es gut mit uns, auch wenn wir das vielleicht gerade nicht verstehen.“
Wir hatten viel Spaß, weil die Übersetzung ab und zu undurchschaubare Kapriolen abzog, doch die Botschaft berührte uns beide. Gott macht keine Fehler. Das Leben bleibt selbst in der größten Katastrophe ein Wunder. Obwohl uns das Schicksal zusammengeführt hat, tanzten an diesem Abend bei uns beiden die Glückshormone. Wir strahlten uns nach diesem längeren Austausch dankbar an, als ob jeder von uns beschenkt worden war und wünschten uns eine gute Nacht. –
Der Herr wird mir helfen, ist eine Lebenseinstellung, die alles bejaht, was ist. Ich gebe meinen Widerstand auf, der sich gegen etwas wehrt, was mir unangenehm erscheint. So wie es ist, ist es „richtig“.
Wenn ich zu Gott rufe, will ich das Unglück, die Hitze, den Stress nicht weg beten, sondern die Kraft haben, da durchzugehen. Ich bete für mein Ja, zu dem Ja, das auf diesem Moment liegt.
Wenn es Gott gut meint, mit dem, was du gerade durchmachst, wie sieht dann dein Gebet nach Hilfe aus?
Sollen sich deine Umstände ändern, oder möchtest du meisterhaft mit ihnen umgehen können?
Die Hilfe wird täglich serviert, wie ergreife ich sie mir dann heute?
Erlaube dir, ganz du selbst zu sein! Gott segne dich! Gott schenke Frieden in der Ukraine!
Blühende Grüße Theophilos
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